6. Oktober 2016: neue Postwertzeichen und Ganzsachen in Deutschland!
Am 6. Oktober 2016 kommen 3 neue Sonderpostwertzeichen unf 3 Ganzsachen an die Postschalter bzw. können über die Versandstelle in Weiden bestellt werden!
Sonderpostwertzeichen 175 Jahre Deutschlandlied
MICHEL-Nummer: 3263
Es wurde gefeiert und idealisiert: das „Deutschlandlied“ von Hoffmann von Fallersleben. Den Anstoß für seine Dichtung gab 1841 eine Dampferfahrt von Hamburg nach Helgoland. Zur Begrüßung spielte die Schiffskapelle für die französischen Passagiere die „Marseillaise“, für die Engländer die Hymne „God Save the King“, nur für die deutschen Fahrgäste blieben die Bläser stumm. Der Dichter August Heinrich Hoffmann (1798–1874), bekannt als Hoffmann von Fallersleben, empfand dies als Makel. Auf Helgoland angekommen, wollte er die Schmach nicht auf sich beruhen lassen und griff zur Feder. So entstand am 26. August 1841 das dreistrophige „Lied der Deutschen“. Die Sehnsucht nach Rechtsstaatlichkeit und nationaler Einheit, die sich darin spiegelte, war aus damaliger Sicht eine Utopie – Deutschland glich einem Flickenteppich aus 39 Einzelstaaten. Hoffmann unterlegte seinen Text mit einer bekannten Melodie: der ursprünglich für den österreichischen Kaiser Franz II. komponierten „Kaiserhymne“ (1797) von Joseph Haydn. Erst zum Weimarer Verfassungstag am 11. August 1922 erhob Reichspräsident Friedrich Ebert das komplette „Lied der Deutschen“ zur deutschen Nationalhymne. Während der NS-Zeit wurde ab 1933 lediglich die erste Strophe genutzt. Mit dem Untergang des „Dritten Reiches“ kam deswegen das Deutschlandlied auf den 1949 wieder aufgehobenen Index der amerikanischen Zone. So ging Deutschland ohne Hymne aus dem Zweiten Weltkrieg hervor. Bundeskanzler Konrad Adenauer forderte 1950 bei einem offiziellen Anlass, die dritte Strophe des Deutschlandliedes als Nationalhymne zu singen.
Im Mai 1952 setzte sich Adenauer gegen Bedenken von Bundespräsident Theodor Heuss durch. Auch nach der Wiedervereinigung 1991 blieb die dritte Strophe des Deutschlandliedes („Einigkeit und Recht und Freiheit“) als Nationalhymne der vereinigten Republik bestehen. 2016 feiert das Lied, das so tief mit der deutschen Geschichte verwoben ist, sein 175-jähriges Jubiläum.
Sonderpostwertzeichen Dom zu Naumburg
MICHEL-Nummer: 3264
Markant erheben sich seine vier Türme über den Dächern der Naumburger Altstadt: Der Dom St. Peter und Paul zählt zu den bedeutendsten Kathedralbauten des Hochmittelalters und ist Besuchermagnet an der „Straße der Romanik“ in Sachsen-Anhalt. Berühmt ist das Bauwerk vor allem wegen der Arbeiten des „Naumburger Meisters“ – eines namentlich unbekannten Architekten und Bildhauers, dessen Spur von Frankreich über Mainz bis nach Naumburg führt. Mit der Planung, Ausstattung und Ausführung des Dom-Westchores schuf er in Naumburg eine einzigartige Verbindung von Architektur, Plastik und Glasmalerei. Besonders die zwölf lebensgroßen Stifterfiguren sowie der Westlettner – die plastisch ausgestaltete Trennschranke zwischen Chor und Langhaus – machten den Künstler berühmt. Als der „Naumburger Meister“ Mitte des 13. Jahrhunderts am Bischofssitz an der Saale eintraf, war der um 1210 begonnene Domneubau nahezu fertig. Der Künstler wurde mit der Ausführung des Westchors betraut, der noch fehlte. Mit ihm beginnt in Mitteldeutschland die Frühgotik. Dafür verantwortlich ist insbesondere der aufwendig gestaltete, hohe Westlettner. Er trennt Westchor und Langhaus so voneinander ab, dass der Chor nahezu als selbstständige Kirche oder Kapelle erscheint. Ob tatsächlich alle Reliefs, Figuren und Dekorationen des Lettners vom „Naumburger Meister“ stammen, ist bis heute nicht eindeutig geklärt. Sicher ist, dass die einzigartige Szenenfolge der Passion Christi von ihm gefertigt wurde. Im Westchor erwartet den Besucher der ebenfalls vom „Naumburger Meister“ geschaffene Stifterzyklus. Das Sandstein-Ensemble, darunter die Figur der Uta von Ballenstedt (um 1000–1046), zählt zu den berühmtesten Monumental-Skulpturen des Mittelalters. Dargestellt sind vier Frauen und acht Männer des Hochadels, jeweils individuell gestaltet. Die ausdrucksstarke Mimik der Figuren ist verblüffend. Weitere kunsthistorische Kostbarkeiten beherbergt der Naumburger Domschatz, der die Geschichte des Doms in breiter Vielfalt dokumentiert.
Sonderpostwertzeichen Klimaschutz durch Elektromobilität
MICHEL-Nummer: 3265
Bis 2050 sollen in Deutschland nur noch emissionsfreie Fahrzeuge – also Elektroautos – neu zugelassen werden. Elektromobilität ist das Zauberwort, mit dem Deutschland einen erheblichen Beitrag zur Erreichung der UN-Klimaschutzziele leisten möchte. Derzeit führt die Elektromobilität noch ein Schattendasein. Das Bundeswirtschaftsministerium sprach im Juni 2016 von ca. 55.000 zugelassenen Elektrofahrzeugen in Deutschland. Bei rund 55 Millionen amtlich zugelassenen Kfz entspricht das einem Marktanteil von gerade einmal 0,1 Prozent. Die Gründe gegen die Anschaffung eines Elektroautos sind vielfältig: hohe Kaufpreise, begrenzte Reichweite, lange Ladezeiten. Hinzu kommen Unsicherheiten bzgl. der Ladeinfrastruktur und des Wiederverkaufswertes eines Elektrofahrzeugs. Mit einem am 18. Mai 2016 beschlossenen Maßnahmenpaket möchte die Bundesregierung nun den Umstieg auf Elektrofahrzeuge beschleunigen. Kaufprämien, Steuererleichterungen und der Ausbau der Ladeinfrastruktur sollen Anreize schaffen. Das ehrgeizige Ziel lautet: Bis 2020 sollen eine Million Elektrofahrzeuge in Deutschland unterwegs sein – das 18-fache des heutigen Bestands. Einzelmaßnahmen ersetzen aber aus Sicht des Öko-Instituts kein dringend notwendiges Gesamtkonzept im Bereich Elektromobilität. Das Institut spricht von einer notwendigen „Verkehrswende“ – analog zur beschlossenen Energiewende. Vielversprechende Pilotprojekte gibt es. E-Busse, deren Batterien durch Induktion berührungslos geladen werden, sind in Berlin, Braunschweig und Mannheim auf Teststrecken im Einsatz. Die Ladestationen befinden sich an Haltepunkten unter der Fahrbahn. Zu den Innovationen gehört auch die Zustellung durch die Deutsche Post mit Elektrofahrzeugen, die von einer Tochterfirma speziell für den Kurzstreckenverkehr hergestellt wurden. Der dafür notwendige Strom wird klimaschonend aus erneuerbaren Energien gewonnen. Diese CO2-freie Zustellung erprobt das Unternehmen derzeit im Testbetrieb. Die Zukunft der Elektromobilität – hier hat sie begonnen.
Messeumschlag 34. Internationale Briefmarken-Börse Sindelfingen 2016:
Messeumschlag Internationale Briefmarkenmesse Berlin 2016:
Gedenkumschlag 60. Jahrestag der Unterzeichnung des Saar-Abkommens zwischen Deutschland und Frankreich:
Im Zentrum der Grafik steht die Fläche mit den Grenzen des heutigen Saarlandes und dem geviertelten Wappen, welches die vier größten damaligen Landesherren von Saarbrücken (links oben), von Kurtrier (oben rechts), von Lothringen (unten links) und der Pfalz-Zweibrücken (unten rechts) darstellt und heute noch Gültigkeit hat. Flankiert wird die Grafik von den beiden Flaggen Deutschlands und Frankreichs.
Verfasst von Matthias Kästner | 0 Kommentare