Am 8. Dezember 2016: neue Postwertzeichen in Deutschland!

Sonderpostwertzeichen „Design aus Deutschland“ mit den Themen:
„Möbel“ und „Lifestyle“

Design ist ein Teil unseres Alltags – jeder Gebrauchsgegenstand, jede Verpackung, jeder Luxusartikel, aber auch jedes Bauwerk und jedes Transportmittel wurde nach bestimmten 12_design_stuhl_markeKriterien entworfen und hergestellt. Design bedeutet, eine ästhetische Symbiose zu finden aus künstlerischem Gestaltungswillen und material- sowie  Produktionsbedingten Anforderungen. Die neue Sondermarken-Serie „Design aus Deutschland“ widmet sich wichtigen Vertretern der deutschen12_design_berlin Designgeschichte und ausgewählten Beispielen ihres Schaffens. Zum Auftakt stehen Hans Theo Baumann und Luigi Colani im Blickpunkt. Hans Theo Baumann (1924–2016) war zeitlebens fasziniert vom Werkstoff Glas. Er kam in Basel als Sohn eines Glasmalers zur Welt. International bekannt wurde er 1953 mit der Gestaltung von Fenstern und Glaswänden für die von Egon Eiermann (1904–1970) entworfene Matthäuskirche in Pforzheim. 1955 eröffnete Baumann ein eigenes Studio in seinem Wohnort Schopfheim. Seine große Meisterschaft im Umgang mit Glas bewies Baumann zu Beginn der 1960er-Jahre mit Arbeiten für die Firma Gralglas. Insp12_design_bonniriert durch moderne Stile aus Skandinavien schuf er Glasgefäße von klarer Funktionalität, dekorloser Sachlichkeit und hoher Qualität. Baumanns Entwürfe gehörten bald zu den Design- der noch jungen Bundesrepublik. Luigi Colani, 1928 in Berlin als Sohn eines Italo-Schweizers und einer polnischen Mutter geboren, wollte mit organischer Formensprache 12_design_glas_markesämtliche Lebensbereiche „biodynamisch“ umgestalten. 1968 gelang Colani mit dem Schlaufenstuhl für den Hersteller COR ein Aufsehen erregendes und elegantes Beispiel eines Designs, das sich mit geschwungenen Linien an der Natur orientierte und die Grenzen des technisch Machbaren auslotete. Der Stuhl besteht aus fiberglasverstärktem Polyester und wurde aus einem Guss geformt. Mit seinem Ansatz als „Übersetzer der Natur“ gelangen Colani einige Produkterfolge – etwa das Teeservice „Drop“ (1972) für Rosenthal oder die ergonomische Canon-Spiegelreflexkamera T90 (1986).

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Sonderpostwertzeichen „200 Jahre Dampfschiff  DIE WESER“

Der Flussraddampfer „Die Weser“ wird häufig als das erste deutsche Dampfschiff bezeichnet. Zumindest in Bezug auf die Bauausführung ist das korrekt: Die „Weser“ entstand unter der 12_dampfer_markeLeitung des deutschen Ingenieurs Ludwig Georg Treviranus (1790–1869) auf der Werft des Schiffbaumeisters Johann Lange (1775–1844) in Grohn bei Bremen. Die Maschine für den Antrieb stammte allerdings aus dem Mutterland der Dampfmaschine: England. Der Stapellauf des Schiffes erfolgte vor 200 Jahren – am 30. Dezember12_dampfer_bonn 1816. Erste Testfahrten fanden Anfang Februar 1817 statt. In Betrieb genommen wurde „Die Weser“ am 6. Mai 1817. Die Idee zur Dampfschifffahrt auf der Unterweser hatte der Bremer Kaufmann Friedrich Schröder (1775–1835). Waren konnten über die Nordsee damals nur bis bzw. ab Brake (Großherzogtum Oldenburg) direkt verschifft werden, weil die Unterweser stark versandet war. Zwischen Brake und Bremen übernahmen langsame, mit Segeln ausgestattete Flusskähne mit geringem Tiefgang den Transport, der je nach Witterung 12_dampfer_brakebis zu zwei Wochen dauern konnte. Schröder bat den Bremer Senat im März 1816, ihm eine Erlaubnis für den Betrieb eines Dampfschiffs auf der Unterweser zu erteilen, um diese Zeit deutlich zu verkürzen. Das Schiff sollte die Strecke Bremen–Brake an einem Tag hin- und zurückfahren. Schröder gab schließlich den Bau des Flussraddampfers „Die Weser“ in Auftrag.12_dampfer_berlin Das Schiff war 24 Meter lang, 4,2 Meter breit und grün gestrichen. Mast und Schornstein waren umklappbar, um die Weserbrücke in Bremen durchfahren zu können. Als Antrieb diente eine Niederdruck-Dampfmaschine mit 14 PS, mit der die „Weser“ eine Geschwindigkeit von 5,5 Knoten (entspricht ca. 10 km/h) erreichte. Die beiden seitlichen Schaufelräder hatten einen Durchmesser von 2,74 Metern und ließen sich in ihrer Eintauchtiefe verstellen, um sie dem wechselnden Tiefgang des Schiffs anzupassen. Am 14. November 1833 absolvierte die „Weser“ ihre letzte Fahrt von Brake nach Bremen. Danach wurde sie verkauft und abgewrackt.
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