Neue Postwertzeichen am 7. April 2016 in Deutschland!

Sonderpostwertzeichen „Deutschlands schönste Panoramen“
Thema: Die Moselschleife (als Zusammendruck)
MICHEL-Nummer: 3225-3226

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Die Mosel gilt als wichtigster Nebenfluss des Rheins. Die sie umgebende, liebliche Landschaft ist geprägt vom Weinbau und beherbergt malerische Ortschaften. Als „La Moselle“ entspringt 04_Mosel_Bonnder Fluss in den französischen Vogesen, fließt an Trier vorbei, schlängelt sich durch Hunsrück und Eifel und mündet schließlich nach 544 Kilometern bei Koblenz in den Rhein. Berühmt ist die Mosel nicht zuletzt wegen ihrer zahlreichen Schleifen, etwa bei Bremm oder bei Pünderich. Als eine der schönsten Moselschleifen gilt jene bei Kröv an der Mittelmosel. Der Weinort mit rund 2300 Einwohnern liegt mitten im windungsreichsten Teil des Mosellaufes und ist umgeben von rebenbewachsenen Hängen. Von Kröv aus führt eine Straße in Serpentinen aufwärts zu einer idyllischen Bergkapelle, die mitten in den Weinbergen liegt. Hier oben wird man mit einem der schönsten Panoramen belohnt, das Deutschland zu bieten hat. Zu Füßen liegt das Weindorf Kröv am Beginn der engen Moselschleife. Der Fluss windet sich um den Traben-Trarbacher Stadtteil Wolf, ehe er Richtung Traben-Trarbach fließt, dem geschäftigen Doppelstädtchen unter dem Festungsberg Mont Royal. Berühmt ist Kröv insbesondere für seine Weinlage 04_Mosel_Berlinnamens „Kröver Nacktarsch“, die jedes Jahr prämierte Spitzenweine hervorbringt. Zahlreiche Legenden ranken sich um die kuriose Namensgebung. Die Kröver selbst bevorzugen jene Fassung, nach der die Winzer heimlichen Fasstrinkern die Hosen runterzogen, um ihnen kräftig das blanke Hinterteil zu versohlen. Hauptattraktion von Wolf, das seit 1969 zu Traben-Trarbach gehört, ist die Klosterruine der Liebfrauenkirche auf dem Göckelsberg. Das Gotteshaus, das im 13. Jahrhundert erstmals urkundlich erwähnt wurde, zählt zu den ältesten Pfarr- und Marienkirchen an der Mosel. In der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts pflegten hier Augustiner-Chorherren ein klösterliches Leben. Auch von hier hat man einen atemberaubenden Blick auf die Kröver Moselschleife – diesmal allerdings vom anderen Flussufer aus.

Sonderpostwertzeichen „Schätze aus deutschen Museen“
Themen: Tizian – Kaiser Karl V. und Jacob Zeller- Fregatte aus Elfenbein
MICHEL-Nummer: 3227-3228

04_Museum_BonnOb „Gemäldegalerie in Berlin“, „Alte Pinakothek“ in München oder „Hamburger Kunsthalle“ – die deutsche Museenlandschaft ist reich an Häusern, die einzigartige Kunstschätze beherbergen. Die Serie „Schätze aus deutschen Museen“ widmet sich zahlreichen dieser wertvollen Kunstwerke.04_Museum_Berlin Nach „Trauernde Frauen“ von Tilman Riemenschneider und „Geburt Christi“ von Martin Schongauer erscheinen nun zwei weitere Markenmotive zu Meisterwerken – ein Porträt von Kaiser Karl V. des Malers Tizian sowie ein filigranes Elfenbein-Kunstwerk aus der Hand Jacob Zellers.

04_Museum_Tizian_MarkeAls „Die Sonne unter den Sternen“ rühmten Zeitgenossen einst Tizian (um 1487/90–1576), der die venezianische Malerei des 16. Jahrhunderts prägte. Tizian war einer der Hauptmeister der italienischen Hochrenaissance. Seine Meisterschaft lag zweifellos in der Farbgebung und ihren vielfältigen, subtilen Nuancierungen. 1533 wurde er Hofmaler unter Kaiser Karl V.. Eines der berühmtesten Porträts des Kaisers fertigte Tizian 1548: Es zeigt den mächtigsten Herrscher des Abendlandes in einem Lehnstuhl. Vorbildhaft schuf Tizian eine Synthese aus Repräsentationsbild und eindringlicher Charakterstudie. Das Gemälde ist heute in der Alten Pinakothek in München zu bewundern.

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Auch als 200er-Rolle nassklend erhältlich und deshalb interessant für den Rollenmarken-Sammler: Rolleanfang und Rollenende in der Sammelform als RA1, RA6, RA 11 sowei RE1, RE6 und RE11!

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Eines der Prunkstücke des „Neuen Grünen Gewölbes“ in Dresden ist die „Große Fregatte aus Elfenbein“ von Jacob Zeller (1581–1620). Der über einen Meter hohe Tafelaufsatz in Form einer von Neptun getragenen Fregatte ist nahezu komplett aus Elfenbein geschnitzt bzw. gedrechselt. Selbst die scheinbar vom Wind geblähten, pergamentdünnen Segel fertigte der Kunstdrechsler aus Elfenbein. Gespannt werden sie durch eine hauchdünne goldene Takelage, in denen winzige Matrosen aus Elfenbein umherklettern. Ketten, Anker und Kanonen zieren Deck und Schiffsrumpf. Zeller war der wohl bedeutendste Elfenbeinkünstler am sächsischen Hof. Die exakt nach zeitgenössischen Vorbildern gearbeitete Fregatte konnte er 1620 noch kurz vor seinem Tod vollenden.

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Gedenkset: Museumsschätze II mit 9 Sondermarken, 4 Zuschlagsmarken, 1 Block (Bund, DDR, postfrisch, 1957 – 2014) sowie jeweils 1 Pärchen der Sondermarken „Schätze aus deutschen Museen – Kaiser Karl V“ mit Ersttagsstempel „Berlin“ und „Fregatte aus Elfenbein“ mit Ersttagsstempel „Bonn“, jeweils vom 07.04.2016, Format: A4, Preis bei der Deutschen Post AG: 19,95 Euro.

Sonderpostwertzeichen 500 Jahre Reinheitsgebot für Bier
MICHEL-Nummer: 3229

Das bayerische Reinheitsgebot ist ein halbes Jahrtausend alt und damit eine der weltweit ältesten und bis heute gültigen Lebensmittelverordnungen. Am 23. April 1516 erließen die 04_Bier_Markebayerischen Herzöge Wilhelm IV. und Ludwig X. ein Gesetz, das zur Bierherstellung nur „Gersten, Hopfen und Wasser“ zuließ. Zugrunde lagen Motive, die man heute mit dem Begriff „Verbraucherschutz“ umschreiben würde. Denn Bier war zu jener Zeit kein Produkt hoher Braukunst. Um seine Haltbarkeit zu verlängern, mischten die Brauer oft abenteuerliche Zutaten in den Sudkessel: Die Palette reichte von Stechapfel über Wermut bis zu Ochsengalle. Selbst giftige Substanzen wie Tollkirsche oder Bilsenkraut kamen zum Einsatz. Schon früh gab es daher Versuche der Obrigkeit, die Qualität des04_Bier_Bonn „Grundnahrungsmittels“ zu  verbessern. 1156 erließ Kaiser Barbarossa für Augsburg ein Gesetz, in das auch die Bierqualität Eingang fand. „Wenn ein Bierschenker schlechtes Bier macht oder ungerechtes Maß gibt, soll er gestraft werden“ – heißt es in der „Justitia Civitatis Augustensis“, dem ältesten deutschen Stadtrecht. Eine Festlegung auf bestimmte Rohstoffe zum Bierbrauen erfolgte 1487 durch Herzog Albrecht IV. von Bayern. Er verfügte, dass zur Bierbereitung nur Wasser, Gerste und Hopfen verwendet werden dürfe – die Regelung galt jedoch zunächst nur für München. Erst das heute als „Reinheitsgebot“ bekannte Gesetz von 1516 weitete die Münchner Regelung auf ganz Bayern aus. Hefe wurde, weil ihre Bedeutung 04_Bier_Berlinim Brauprozess zunächst noch nicht bekannt war, später noch als vierte erlaubte Zutat ausdrücklich ins Reinheitsgebot mit aufgenommen. Und noch eine weitere Veränderung gab es im Laufe der Jahre: Aus Gerste wurde Gerstenmalz, aus Gerstenmalz schließlich Malz. 1906 wurde das bayerische Reinheitsgebot auch im übrigen Deutschland übernommen. Seitdem hat es nichts von seiner Aktualität verloren. Das Motto „Hopfen und Malz – Gott erhalts“ ist auch nach 500 Jahren Leitspruch des deutschen Brauwesens und Inbegriff für Qualität.

Sonderpostwertzeichen 125. Geburtstag Nelly Sachs
MICHEL-Nummer: 3230

Am 16. Mai 1940 gelang Nelly Sachs (1891–1970), die aus einer großbürgerlichen jüdischen 04_Sachs_MarkeFamilie stammte, mit einer der letzten Passagiermaschinen die Flucht aus ihrer Heimatstadt Berlin und dem nationalsozialistischen Deutschland. Vor ihr lagen 30 Jahre Exil in Stockholm. Dort entstand ein dichterisches Werk, das 1966 mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet wurde. Sachs verarbeitete in ihrem Werk aus der Opferperspektive das Schicksal der Juden und das Morden in den Gaskammern. Sie zählt zu den wichtigsten Vertretern der Holocaust-Literatur und gilt als eine der größten Lyrikerinnen deutscher Sprache. Im schwedischen Exil bezogen Nelly Sachs und ihre Mutter eine kleine Wohnung. Das nur 41 Quadratmeter große Apartment
war fortan Lebens- und Arbeitsmittelpunkt. Während sie tagsüber die kranke Mutter pflegte, schrieb sie des Nachts Gedichte. Als Nelly Sachs im Winter 1942/43 Kenntnis erhielt von dem04_Sachs_Bonn Massenmord an den europäischen Juden, veränderte sich ihr Stil radikal. Der lyrisch-elegische Duktus wich einem knappen und sachlichen Ton. Später verfügte sie, dass nichts, was vorher von ihr verfasst wurde, gedruckt werden solle. 1947 erschien Nelly Sachs’ lyrischer Debütband „In den Wohnungen des Todes“, zwei Jahre später der Band „Sternverdunkelung“. Die Texte kreisen um die Toten des Holocaust, ihre Lyrik diente in erster Linie der „Durchschmerzung“.
Der Tod der geliebten Mutter im Jahr 1950 löste eine tiefe Lebenskrise aus. Die Transzendenz der Leiderfahrung verarbeitete sie in der Sammlung „Flucht und Verwandlung“ (1959). Ende04_Sachs_Berlin der 1950er Jahre verschlechterte sich der psychische Gesundheitszustand von Nelly Sachs. Fortan prägten Krankheitsschübe und Aufenthalte in Nervenheilanstalten ihr Leben. Als „Dichterin jüdischen Schicksals“, wie sie der Germanist Walter Berendsohn (1884–1984) bezeichnete, wurde Nelly Sachs dennoch einem breiteren Publikum bekannt. Krönung ihres Lebenswerkes war die Verleihung des Literaturnobelpreises am 10. Dezember 1966 in Stockholm.

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Erinnerungsblatt: 125. Geburtstag Nelly Sachsm Pärchen der Sondermarke „125. Geburtstag Nelly Sachs“ mit Ersttagsstempel „Berlin“ vom 07.04.2016. Format: A5, Preis bei der Deutschen Post AG: 4,95 Euro.

Markenset / Folienblatt 56: Schloss Sanssouci
mit 10 selbstklebenden Sondermarken „Schloss Sanssouci“
aus der Serie „Burgen und Schlösser“
MICHEL-Nummer: 3231 im FB 56

04_Sassouci_FBZur Freimachung von Kompaktbriefen bis 50 Gramm national gibt die Deutsche Post AG zum 07.04.2016 das neue selbstklebende Markenset / Folienblatt „Schloss Sanssouci“ heraus.

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