Die neuen Postwertzeichen und ein Papst-Brief am 2. April 2015 in Deutschland!

Sonderpostwertzeichen: Klassische deutsche Automobile
„BMW 507“ und „Mercedes-Benz 220 S (W111)“

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                               MICHEL-Nummer: 3143  und 3144

MICHEL-Nummer: 3147 und 3148 selbstklebende Marken im Folienblatt 47

Die 1950er-Jahre gingen als „Wirtschaftswunderjahre“ in die deutsche Geschichte ein. Schon war wieder ein wenig Wohlstand in Reichweite. Zwar ging es für die meisten Menschen zunächst einmal darum, überhaupt eine „Benzinkutsche“ zu besitzen. Wer aber konnte, leistete sich schon bald auch wieder hochwertige Edelkarossen oder sportliche Kleinwagen. Vor allem BMW und Daimler-Benz belieferten diese bevorzugte Klientel mit einigen Modellen, die heute die Herzen von Automobilliebhabern höher schlagen lassen. Sie zählen zu den Klassikern der Automobilgeschichte – nicht nur der deutschen.

April_Auto_FBDie 1950er-Jahre waren zugleich die Zeit, in der US-amerikanische Vorbilder im großen Stil den Zeitgeschmack bestimmten. So auch in der Automobilindustrie. Es war die Ära der chromglänzenden Heckflossen-Limousinen. Bereits mit den ersten Nachkriegsmodellen hatte Daimler-Benz wieder Automobilfreunde im Visier, deren Budget deutlich über dem des Durchschnittsverdieners lag. Im Jahr 1959 kamen die ersten Modelle der Baureihe W 111 auf den Markt. Und siehe da: Sie  wiesen am Heck flossenähnliche Verzierungen auf. Im Volksmund erhielten die entsprechenden Mercedes-Benz-Typen 220 b, 220 Sb und 220 SEb dann auch den Namen „Heckflossen-Mercedes“. Bis 1965 stellte Daimler-Benz gut 66.000 Exemplare der Heckflossen-Autos her.

April_Auto_FB_EVOhttps://philatelie.deutschepost.de/out/pictures/wysiwigpro/philatelie/004680_BG_BMW_507.gifUnter Verkaufsaspekten war der BMW 507, der von 1955 bis 1959 produziert wurde, ein echter Flop. Gerade einmal 254 Autos wurden von dem schnittigen Sportwagen gebaut, dessen Design aus der Hand von Albrecht Graf von Goertz stammte. Prominente Käufer des 507 waren u.a. Ursula Andress, Alain Delon sowie Elvis Presley. Weltweit existieren nur noch rund 220 fahrtüchtige Exemplare. Heute gilt der Zweisitzer aus München als Design-Ikone im Sportwagenbereich. Das zeigt sich nicht zuletzt am BMW Z8. Der zu Beginn des 21. Jahrhunderts gebaute Sportwagen orientierte sich im Design mit seinem breiten geteilten Kühlergrill sowie den seitlichen Lufteinlässen an der Seite klar am BMW 507.


Sonderpostwertzeichen 200. Geburtstag Otto von Bismarck

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                                         MICHEL-Nummer: 3145

                          Im Zehnerbogen und als 200er-Rolle erhältlich!

Reichseiniger, Architekt eines europäischen Bündnissystems und Initiator der Sozialversicherung: Der „Eiserne Kanzler“ war ohne Zweifel der bedeutendste deutsche Staatsmann des 19. Jahrhunderts. Fast drei Dekaden lang bestimmte Otto von Bismarck (1815–1898) die Leitlinien nicht nur der deutschen, sondern auch der europäischen Politik. Für seine Verdienste um die Einheit Deutschlands schlug ihm noch zu Lebzeiten eine fast mythische Verehrung entgegen. So ist es nicht verwunderlich, dass auch Bismarcks 200. Geburtstag große Wellen schlägt.

Sondermarke und Gedenkmünze Otto von Bismarck

Den 200. Geburtstag Otto von Bismarcks würdigt das Bundesministerium der Finanzen mit der Herausgabe einer Sonderbriefmarke und einer 10-Euro-Gedenkmünze im April 2015.

Nach dem deutsch-französischen Krieg (1870/71) verwirklichte Bismarck als preußischer Ministerpräsident sein größtes Ziel. Am 18. Januar 1871 wurde im Spiegelsaal des französischen Königsschlosses in Versailles das Deutsche Reich mit König Wilhelm I. als April_BismarckSchönhausenKaiser proklamiert. Bismarck wird Reichskanzler. Den jungen deutschen Nationalstaat in der Mitte Europas sicherte Bismarck in den folgenden Jahren außenpolitisch durch ein komplexes System wechselseitiger Sicherheitsgarantien ab. In der Innenpolitik setzte Bismarck nicht auf Interessenausgleich, sondern auf einen April_BismarckFriedrichsruhKonfliktkurs gegen den politischen Katholizismus und die Sozialdemokratie, die er mit dem Sozialistengesetz (1878) auszuschalten versuchte. Bismarck führte eine Krankenversicherung (1883), eine Unfallversicherung (1884) sowie eine Alters- und Invalidenversicherung (1889) ein. Das Ende der „Bismarck-Ära“ wurde 1888 durch den Amtsantritt von Kaiser Wilhelm II. eingeläutet. Der junge Regent will ein „persönliches Regiment“ führen und gerät in Kompetenzkonflikte mit dem greisen Kanzler. Am 20. März 1890 nimmt der Monarch dessen Rücktrittsgesuch an. Vor dem Hintergrund, dass Bismarck das Deutsche Reich als Obrigkeitsstaat angelegt hat, wird sein politisches Wirken heute zwiespältig interpretiert. Bis in die Gegenwart ist Bismarck aber im öffentlichen Bewusstsein präsent geblieben. Um sein Lebenswerk zu ehren, sind eine Vielzahl von Vorträgen, Publikationen, Ausstellungen und Gedenkveranstaltungen vorgesehen.

 

Sonderpostwertzeichen 150 Jahre Max und Moritz

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                         MICHEL-Nummer: 3146            

„Schneider, Schneider, meck, meck, meck!“ Was die beiden Jungen Max und Moritz da durchs Fenster hereinrufen, ist eine Frechheit – und für Schneider Böck nicht zu ertragen. Der so Gereizte stürmt aus dem Haus, verfolgt die Knaben und läuft ihnen direkt in die Falle: Die Brücke, über die Böck setzt, ist angesägt und das tapfere, aber unvorsichtige Schneiderlein fällt ins Wasser. Max und Moritz hingegen haben zum Feixen allen Grund: Nicht nur haben sie dem Schneider eins ausgewischt, sie sind dafür auchnoch unsterblich geworden. 1865 veröffentlichte Wilhelm Busch die Bildergeschichte mit den zwei bösen Buben, die sich gegen die von strenger Disziplin beherrschte Welt der Erwachsenen auflehnen.

Busch gilt als volkstümlicher Humorist. Der anhaltende Erfolg seiner Werke weist den Maler, Zeichner und Dichter als hintersinnigen Künstler aus. Der legte seine Bildergeschichten als Satiren an, die falsche Frömmigkeit, Selbstgerechtigkeit und Scheinmoral offenlegen. Die genial-humorigen Knittelverse und Strichzeichnungen sind bis heute das Markenzeichen Wilhelm Buschs. In seinen Illustrationen nahm er Elemente der Comics vorweg, die Körperformen übertrieben darstellten und dadurch komisch wirkten, etwa hervorquellende Augen oder wachsende Ohren.

Busch schrieb aber auch empfindsame Prosatexte, in denen das Komödiantische nicht mehr zu finden ist. Stattdessen offenbarte er darin einen Pessimismus, der dem des Philosophen Arthur Schopenhauer nahestand. Als Maler schuf Wilhelm Busch Ölbilder im Kleinformat, die anfänglich Einflüsse des niederländischen Barock zeigten. Später wurde Busch modern und experimentierte mit Ausdrucksformen des Expressionismus. Wilhelm Busch starb am 9. Januar 1908 in Mechtshausen, etwa 130 Kilometer von seinem Geburtsort Wiedensahl westlich von Hannover entfernt.

In der Region Schaumburger Land wird das Max-und-Moritz-Jubiläum 2015 mit Ausstellungen und Lesungen gefeiert. Die Bildergeschichte von Max und Moritz wurde in über 300 Sprachen und Dialekte übertragen.

Welche Euphorie im Jahre 2005:  „WIR  SIND  PAPST!“

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